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Eine kleine Geschichte


Rache ist süß!

Einst mussten zwei Germanen ihren Stamm verlassen, weil sie die dortigen Gesetze gebrochen hatten.

Es war nicht leicht für sie, alleine ohne die Hilfe der anderen, in der unbarmherzigen Wildnis klar zu kommen.

Bei einer Lichtung fanden sie bald ein schönes Plätzchen, wo sie bleiben wollten. Es war weit genug vom Stamm entfernt und es gab einen Weiher in dem sich Forellen und Saiblinge tummelten. Die Beiden schafften es, mit großer Anstrengung alleine eine Hütte zu bauen.

Bild1 Die Frau sammelte Schilf und den biegsamen Reisig einiger alter Weiden für die Dachbedeckung und der Mann fällte mühsam einige Tannen und Eichen, die als Pfeiler der Hütte dienen sollten. Sie brauchten fast einen Mond lang, bis die Hütte fertig war. Während dieser Zeit mussten sie entweder unter freiem Himmel schlafen, oder sie legten sich unter das Dach der noch unfertigen Hütte. Als die Hütte fertig war, konnte sich Burgunda, so hieß die Frau, endlich um andere Sachen kümmern. Sie formte Töpfe aus Ton, webte neue Kleider und hatte genug Zeit um im Wald Pilze, Beeren und Brennholz zu sammeln. Ihr Mann, Olaf baute inzwischen einen Backofen, einen Zaun, eine Steinmühle, einen Brunnen und machte Werkzeug.


Bild2

Es war ein schöner Sommer, doch bald schon bemerkte Burgunda, das ihr Bauch immer dicker wurde. Im Spätherbst bekam sie dann eine Tochter.

Bild3 Zum Glück hatten Olaf und Burgunda schon genug Vorräte gesammelt und sie konnten sich um ihr Kind kümmern. Doch der Winter wurde streng. Bald schon musste Olaf aus der Hütte hinaus um auf die Jagd zu gehen, weil die Vorräte zu Ende waren. Er hatte Glück und erlegte einen Hirsch.

Diesen schweren Brocken heim zu schleppen war gar nicht so einfach. Die ausgehungerten Wölfe schlichen ihm hinterher, doch sie wagten es nicht ihm die Beute streitig zu machen, den einer ihrer Artgenossen hatte schon einmal mit Olafs Speer Bekanntschaft gemacht, als er Fische stehlen wollte. Der Hirsch sicherte für einige Zeit das Essen für die kleine Familie und Burgunda konnte sein Fell gut gebrauchen, weil sie nichts mehr von der Wolle übrig hatte, die ihnen eine alte Frau mitgab als sie das Dorf verlassen mussten. Noch mehrmals musste Olaf in diesem Winter die Hütte verlassen, um auf die Jagd zugehen. Oft kam er erfolglos nach Hause, doch die kleine Familie überstand den Winter gut.

Bild4 Der Frühling und der Sommer vergingen und bald schon bekam Burgunda ein zweites Kind. Einen Jungen. Außerdem gelang es Olaf einem Germanendorf, das einige Kilometer entfernt lag, einige Schafe und Ziegen zu stehlen. Sie hatten jetzt genug Wolle für Kleider, Milch und im Ernstfall konnten sie ein Tier schlachten um den Hunger zu stillen.

So vergingen die Jahre, inzwischen hatte Burgunda ihr drittes Kind, ohne das sie irgendjemanden aus einem anderen Stamm zu Gesicht bekamen. Die Schaf- und Ziegenherde wurde immer größer und die Kinder waren bald erwachsen. Für den Jungen, er hieß Gangolf, wäre es an der Zeit sich eine Frau zu suchen, doch er konnte es nicht wagen einen anderen Stamm aufzusuchen. Eines Tages jedoch, ging Burgunda am Morgen als Erste aus der Hütte und erschrak sich fürchterlich. Im Gras vor der Hütte lag ein total erschöpftes und halb verhungertes junges Mädchen das in festlichem Rot gekleidet war. Kaum 16 Jahre alt. Nach dem ersten Schreck holte Burgunda ihren Mann zur Hilfe und die beiden trugen das arme Ding ins Haus. Es stellte sich heraus, das dass Mädchen von seinem Stamm geflüchtet war, weil es wie ein Pferd oder ein Kalb, den Göttern geopfert werden sollte. Natürlich durfte es bei der Familie bleiben und schon bald stellte sich heraus, das sie die perfekte Frau für Gangolf war.

Bild5 Doch für eine weitere Familie war die Hütte zu klein. Zusammen mit seinem Vater baute Gangolf desshalb ein zweites Haus neben dem ersten, in das er dann mit seiner Frau einzog.




Nie hätten sich Olaf und Burgunda träumen lassen, das sie und ihre Familie die Gründer eines Stammes sein könnten. Eines sehr mächtigen Stammes, der sich irgendwann dafür rächen wird, dass Olaf und Burgunda damals verstoßen wurden, denn Rache ist süß.....

(Robert Höck)



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