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Jürgen Nagel Software




Eine kleine Geschichte


Die Verbannung

Ausgestoßen! Die Worte klangen noch in seinen Ohren. Bertwin hatte nicht geglaubt daß der Häuptling Helmwald seiner Sippe die Drohung wahrmachen würde. Aber was war falsch daran sich seine Tochter zur Frau zu nehmen, wo sie sich doch liebten. Bertwin und Lindbrun hatten nicht viel Zeit, ihre Sachen zu packen. Bis die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hatte mußten sie aus dem Dorf heraus sein. Sie konnten nur die nötigsten Sachen schnell auf ihren Karren werfen und die Stammesgemeinschaft verlassen. Nicht einmal einen Ochsen für den Karren durften sie mitnehmen.

Bild1 So zogen sie nun mit ihren Habseligkeiten aus dem Dorf aus. Niemand sprach auch nur ein Wort mit ihnen. Sie standen nur stumm da und schauten zu, wie sie das Dorf verliessen.

Wenn sie sich beeilten, würden sie schon am nächsten Tag in dem Nachbarort sein. Sie hofften, daß sich der dortige Häupling entschließen würde, sie in ihrem Dorf aufzunehmen. Aber es war noch ein ganzes Stück Weg bis dorthin. Auch würden sie zumindest heute Nacht unter freiem Himmel schlafen müssen.




Bild2 Doch auch der nächste Tag brachte keine erfreulichen Neuigkeiten mit sich. Die Nachricht über die Verbannung war schon vor ihnen zu dem Stammes-Häuptling Diethelm gelangt. Der wollte sein gutes Verhältnis zu Helmwald behalten und verwehrte Bertwin und Lindbrun ebenfalls das Wohnrecht in der Sippe. Und auch hier straften uns die Einwohner mit Nichtbeachtung.

Also zogen sie weiter. Sie wußten, das es nicht völlig gefahrlos sein würde, ohne den Schutz eines Kriegers durch die Wälder zu ziehen. Jederzeit konnten sie von Räubern und wilden Tieren angegriffen werden. Doch was half es. Sie mußten weiterziehen.

Bild3 Am zweiten Tag ging es am Rand der Berge vorbei. Völlig unvermittelt standen sie vor einem ausgewachsenen Bären.

Sie hatten ihn vorher überhaupt nicht bemerkt. Aber Bertwin hatte schnell und umsichtig reagiert. Vorsichtig nahm er seinen Bogen aus dem Karren und schoß in schneller Reihenfolge drei oder vier Pfeile auf den Bären. Der aber schien wirklich Riesenkräfte zu besitzen. Er kam weiter auf Bertwin zu. Noch einmal griff Bertwin in den Karren und zog seinen Dolch heraus. Ein schneller gezielter Stich streckete den Bären dann vollends nieder. Allerdings blieb dieser Nahkampf auch für Bertwin nicht ohne Folgen. Der Bär hatte ihn mit der Tatze noch am rechten Unterarm erwischt, bevor Bertwin mit dem Dolch zustoßen konnte.

Bild4 Dennoch hatten sie Glück. Mit dem erlegtem Bären würden sie für die nächsten Tage zumindest keinen Hunger leiden müßen. Doch durch den Tatzenhieb mußte Lindbrun mit zufassen und beim Ziehen des Karren helfen. Und ihr Glück hielt auch weiterhin an. Nicht lange später kamen sie an einem kleinen Weiher vorbei.

Auf der anderen Seite konnten sie eine Stelle ausmachen die geeignet schien zumindest einige Langhäuser zu bauen. Der Weiher würde auch die Nahrungsversorgung sicherstellen. Sie mußten nur noch auf die andere Seite gelangen. Das war nicht ganz so einfach, da ein Bach den Zu- und Ablauf des Weihers sicherte. Aber nach einigem Suchen fanden sie eine Furt, durch die sie den Karren sicher auf die andere Seite bringen konnten.

Bild5 Die nächsten Wochen waren für Bertwin und Lindbrun mit reichlich Arbeit gesegnet. Zuerst mußten sie ein Haus bauen, um vor den Unbilden des Wetters geschützt zu sein. Um diese Arbeit mußte sich Bertwin kümmern, während sich Lindbrun um die Versorgung kümmerte.

Doch dann war auch das geschafft. Dies war der Beginn eines neuen Anfangs.


(Ralf)




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